Der November im Weinfachhandel war gut – die ersten Advents-Wochen liefen über Vorjahr. Der Run wird in diesem Jahr für die Woche unmittelbar vor dem Fest erwartet.
Das ergab unsere kleine Umfrage nach dem dritten Advents-Wochenende (10./11.12.).
Verglichen mit dem Vorjahr sind die Zahlen gut, vergleicht man allerdings mit 2009 fällt das Plus doch wesentlich geringer aus. 2010 kam der Schnee 14 Tage vor Weihnachten und dämpfte mit seiner weissen Pracht das Geschäft. Nach Schnee sieht es zumindest in dieser Woche nicht aus – Schneefall soll es in höheren Lagen der Mittelgebirge eventuell in der zweiten Wochenhälfte geben.
Das Präsentgeschäft ist im wesentlichen erledigt – die großen Kunden haben schon im November geordert. Auch nicht überraschend: in Groß-Firmen dürfen die Mitarbeiter schon seit einigen Jahren keine Geschenke mehr annehmen – deshalb schenken die Firmen selbst auch nichts mehr. Dafür scheint die Schenk-Laune bei kleinen und mittleren Unternehmen und bei Selbstständigen und Freiberuflern ungebrochen. Hier sind die Aufträge gerade in der Auslieferung.
Der Handelsverband Deutschland meint, vom 3. Advent hätten die großen Zentren profitiert, in den kleinen Städten sei es ruhig gewesen. Der Knoten sei noch nicht geplatzt, titelt die Online Ausgabe des Börsenblattes des deutschen Buchhandels. Das konnten die Weinfachhändler nicht unbedingt nachvollziehen. Dort, wo am Sonntag geöffnet war, gab es sogar an diesem Tag zufriedenstellende Umsätze.
Bücher gehören nach wie vor zu den beliebtesten Geschenken, 37% verschenken Lesestoff, 35% Kleidung und Accessoires und 34% Spielwaren – 241 Euro gibt der Bundesbürger im Schnitt für Geschenke aus. So eine Umfrage der GFK. Lebensmittel und Getränke schaffen es auf den vierten Platz. Wie im vergangenen Jahr plant etwas mehr als ein Viertel der Bevölkerung Käufe für durchschnittlich 35 Euro. Vor allem jüngere Käufer schenken gerne Weine, Süßwaren oder Präsentkörbe. Die GFK weist auf einen Unterschied zwischen West und Ost hin: Während in den westlichen Bundesländern 23 Prozent der Menschen Lebensmittel und Getränke verschenken möchten, sind es in den östlichen Bundesländern rund 37 Prozent.
Gekauft wird aktuelle im Fachhandel neben dem „normalen“ Bedarf auch die ein oder andere „gute“ Flasche, die dann auch einmal 15 Euro kosten darf. Insgesamt scheint die Kunden die größere wirtschaftliche Situation kalt zu lassen: in den Betrieben sieht es gut aus, Gratifikationen und Prämien werden fließen. Da macht man es sich trotz Euro-Krise an Weihnachten zu Hause bequem. Extrem ausgedrückt: „Ich geb mein Geld lieber aus, als auf die nächste Währungsreform zu warten!“
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