Allensbach Zukunfts-Studie: Sekt oder Selters – Wein verliert

| 5.878 mal gelesen |

Surfing

Surfing - nicht unbedingt für jedes Alter geeignet foto:mikebaird/flickr

Ein gutgehender Surf-Laden wird es auf Sicht schwer haben. Auch andere sehr „jugendliche“ Sportarten wie Squasch, Rollerskating haben nur eine begrenzte Zukunft. Dagegen gehören Wandern und Golfen zu den zukunftsträchtigen Freizeitbeschäftigungen. Ursache ist einzig und allein der demografische Wandel. Er wird zukünftig immer stärker unser Leben und auch unseren Konsum beeinflussen. Die bereits jetzt bei uns sichtbaren Entwicklungen werden ab 2010 und vor allem in der Zeit danach durch einen Rückgang der Gesamtbevölkerung beschleunigt. Er läßt die Gesellschft noch schneller altern.

Eine Studie von Allensbach und Statista (PDF download) hat jetzt die Auswirkungen einer älter werdenden Gesellschaft auf den Getränkekonsum untersucht. Beim Bier wird weiterhin Pils den Markt dominieren, zu den Gewinnern gehören in fünf Jahren aber Weizenbier und Biermischgetränke. Das hat etwas damit zu tun, daß sie seit Jahren im Trend liegen und tendenziell auch noch „gesünder“ sind. Die Studie geht vereinfacht davon aus, daß heutige Trends mit der Bevölkerung älter werden und umso mehr an Bedeutung gewinnen, je „altersverträglicher“ sie sind.

Zu den Gewinnern gehören demnach Wodka (+17%) und Energy-Drinks (+12%), auf der Verliererseite finden sich Champagner (-34%) und Südweine (-34%). Weinkonsumenten sind heute um die 51 Jahre alt und nicht unbedingt Trendsetter. In der Gruppe der 20 – 29 Jährigen ist Wein in allen Ausprägungen von 2001 bis 2009 eher rückläufig. Entsprechend negativ sieht die Zukunft für Wein laut der Studie aus: 10 – 15% geht es dort nach unten.

Die Ausagekraft der Studie darf zumindest bei Wein etwas bezweifelt werden: Wein ist kein Jugendgetränk. Wein trinkt derjenige, der es sich leisten kann und auf den Geschmack gekommen ist. Die „Heavy-User“ Phase beginnt ab 40: Einkommen entsprechend, Familien-Status gesettelt, Zeit, sich mit Essen&Trinken zu beschäftigen. Das bringt auch für die Zukunft Hoffnung, macht aber gleichzeitig den „jüngeren“ Wein zum Wunschtraum.

2 Kommentare

  1. Tja, wenn Biermischgetränke steigen, weil sie „gesünder“ sind, wieso steigt dann Vodka? Ist das gesünder als Bier oder Wein? Kann man anders sehen. Biermischgetränke sind auch kein Boomsegment mehr…. Da habe ich jetzt keine Angst. Vielleicht kenne ich auch nur untypische Leute, aber ich kenne sehr viele Konsumenten unter 51…..

  2. Pingback: Tweets die Allensbach Zukunfts-Studie: Sekt oder Selters – Wein verliert erwähnt -- Topsy.com