„Burger King erklärt McDonald’s den Kaffeekrieg“ hieß es dick und fett bei Focus Online im August letzten Jahres. Nicht immer aber kommt es so dick und fett, wie es die Headline glauben machen will. Spätestens seit letzter Woche ist die Meldung vollends zur Ente geworden: Burger King wolle mit einem Coffee-Shop Konzept aus München McDonalds McCafé Paroli bieten.
Nach der vollmundingen Ankündigung im Herbst 2009 wurden genau zwei Outlets realisiert: in Donauwörth und Frankenthal. Jetzt ist Schluß mit der Kooperation zwischen dem Burger Brater und der Münchner „San Francisco Coffee Company“ (SFCC). Sechs Monate dauerte der Test zwischen der Weltfirma und dem deutschen Mittelständler. Katharina Bernau-Seiguer, die Chefin der SFCC, kennt laut Wirtschaftswoche die Hintergründe für das Ende der Zusammenarbeit: Burger King hat in den USA eine Kooperation mit Seattle’s Best vereinbart, einer Tochter von Starbucks. Da sind die Münchner mit ihren 24 Outlets nicht mehr gefragt. Die beiden Test-Outlets bei Burger King sollen noch 5 Jahre weiterlaufen, bis zum Ende des Vertrages, den SFCC jetzt kündigte.
Kooperationen sind häufig auch personen-abhängig: der Test mit der San Francisco Coffee Compagny sei ein Anliegen des Burger King Deutschland Chefs Thomas Berger gewesen, sagt die SFCC Chefin. Berger mußte Burger King nach einer steilen Karriere im Januar kurzfristig verlassen.
Auch Starbucks hatte vor Jahren Probleme mit einer Kooperation: der damalige Karstadt Chef Urban hatte sich als General-Lizenznehmer beworben und wollte in Deutschland kurzfristig 400 Coffeeshops eröffnen. Ausgangsbasis sollten die Karstadt-Häuser sein. Karstadt wollte sich mit Hilfe von Starbucks einem jüngeren Publikum öffnen. Urban mußte gehen und nach kurzer Zeit stellte sich heraus, daß Karstadt die Kooperation nicht mit Leben füllen konnte. Dadurch verzögerte sich die Expansion von Starbucks in Deutschland um mehrere Jahre.
15. April 2010 um 13:51
Wegen der Gier nach Reichtum und Macht am Markt scheitern alle große Pläne dieser Firmen.
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