Bei der CeBIT wird es am Donnerstag den 05.03. um 16:10 Uhr eine Diskussionsrunde zum Thema „Wein im Web 2.0″ geben. Die Veranstaltung soll eine Bestandsaufnahme und Perspektive dessen bieten, was im „Mitmach-Netz“ weinmäßig passiert. Marlene Duffy aus Hamburg spricht über bottleplot, Alexander Schardt präsentiert verkostet.de (mittlererweile eingestellt), Mario Scheuermann hat sich die Internet-Gemeinde und ihre Einstellung zum Wein vorgenommen und ich werde dort kurz vorstellen, was die „Großen“ wie Hawesko, Jacques, Rindchen etc. in Richtung web 2.0 tun. Ohne zuviel zu verraten: nicht viel!
Es gibt eine ganze Reihe von Ansätzen, die interaktive Seite des Netzes zu nutzen, um die Weinliebhaber einzubeziehen. Dabei geht es um Empfehlungen, Bewertungen, Plattformen für Communities rund um Wein.
Theoretisch sollte das gut funktionieren, denn erstens ist Wein ist nach wie vor ein erklärungsbedürftiges Produkt, dass trotzdem jede Menge Geschichte und Geschichten mitbringt. Für Weinfreunde gibt es neben dem Trinken nichts Schöneres, als über das Getränk zu reden. Und zweitens, glaubt man den Gurus des Empfehlungsmarketings, wird in einer immer mehr ausufernden und komplexen Weinwelt der Rat von Freunden, Gleichgesinnten und Peers immer wichtiger. Trotzdem funktionieren die meisten Seiten im Netz nur sehr zäh oder garnicht. Warum?
Hier ein Beispiel (bewußt nicht aus Deutschland), wie es funktionieren könnte: SNOOTH aus den USA hat so ziemlich alles, was eine solche Seite haben sollte. Man kann Weine einstellen, bewerten, empfehlen, sich mit anderen darüber austauschen, Gleichgesinnte und Gleichinteressierte in der Nähe finden, man kann übers Internet und übers I-Phone darauf zugreifen, es gibt ein RSS-Feed und man kann sein persönliches Snooth in seinen Blog einbauen und …. (alle Features und ein gutes Video hier) . Ok. – und man kann auch über Snooth kaufen. Bisher sollen 11.000 Weinhändler angeschlossen sein.
Snooth ist vor gut einem Jahr gestartet, hat nach eigenen Aussagen in Techrunch 600.000 Aufrufe pro Monat, 75.000 registrierte Nutzer, 1,1 Mio Weine und Weinbeurteilungen und hat vor allem kürzlich 1.0 Million USD Wagnis-Kapital geholt. Snooth CEO Philip James schrieb an seine Shareholder, bei einer Burn-Rate von 60.000 USD/Monat könne man es 18 Monate damit aushalten.
Erstaunlich: die Zahlen scheinen zu stimmen, schreibt Techchrunch. Snooth hat bereits cork’d, die bis dato führende Empfehlungsseite (die übrigens von Gary Vaynerchuck in 2007 gekauft wurde) und ist dabei selbst Wine.com einzuholen.
Ist Snooth „just some more “dotcom” bullshi**“, wie ein Kommentator schrieb oder ist das Ganze ein tragfähiges Geschäftsmodell? Wenn’s um Snooth geht, ist meist von der tollen Technik und dem gelungenen UI (User Interface) die Rede, der Wein ist ganz im Hintergrund. Man wird sehen. Die Technik ist nicht alles, der Nutzer sucht den Nutzen, auf die Dauer gilt das auch im Web 2.0.
Hier noch ein Kommentar vom Winzerblog zu Snooth.
Weitere Infos zur Veranstaltung „Wein im Web 2.0″ bei der CeBit bei Viva-Vino und CeBIT Webciety . Donnerstag den 05.03. um 16:10 Uhr Halle 6, CeBIT Webciety Area
Das ganze Programm gibts hier.
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