Chrashkurs Wein Gerd Rindchen

Crashkurs Wein

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Weinverkauf an jedermann – steht an den Rindchen Weinkontoren. Ein Buch für jedermann – der sich für das Thema Wein interessiert, hat Kontor-Inhaber Gerd Rindchen letzte Woche veröffentlicht. Der Crashkurs Wein vermittelt auf 160 Seiten unterhaltsam und bildreich, wie man Wein noch besser, kompetenter geniessen kann. Chrashkurs Wein Gerd Rindchen

Wer Gerd Rindchen kennt, kennt auch die Momente, wenn er zur Höchstform aufläuft und zum Geschichtenerzähler wird – die unglaublichsten Anekdoten aus seinem Leben mit dem Wein zum Besten gibt oder von Begegnungen mit anderen Wein-Menschen berichtet. Dann ist ein Abend garantiert, an den man sich noch lange gerne zurückerinnert. Etwas davon ist auch in seinem Buch zu finden – ein schöner Kontrast zu dem Bierernst, der sich durch viele Weinpublikationen zieht.

Zu Rindchens Texten paßt auch die Grafik im Stil der frühen 60er Jahre von Cristobal Schmal, die allerdings manchmal noch etwas instruktiver ausfallen könnte – zum Beispiel beim Unterschied zwischen Rotwein- und Weissweinbereitung.

Rebsorten als Schlüssel zur Weinwelt

Bei einer Weinschule muss man sich entscheiden, welchen Zugang man zur Weinwelt nimmt: Länder, Regionen, Rebsorten oder Weinstile und Geschmacksprofile bieten sich an. Rindchen hat die Rebsorten im ABC-Form gewählt und muss dann damit leben, dass das Kapitel mit den „Highlights“ Barbera und Blaufränkisch beginnt. Das hätte man sicher anders machen können. Zum Beispiel indem man sich zunächst den weltweit wichtigsten Rebsorten gewidmet hätte – wie Chardonnay, Sauvignon oder Merlot und Cabernet oder Syrah und Grenache. Die begegnen dem Weinfreund an jedem Regal wieder und man hätte auch gleich erklären können, was es mit dem Bordeaux-Cuvee oder dem Côtes du Rhône auf sich hat.

In einem Crashkurs kann nicht alles drin sein

Aufmerksame Kollegen werden sicher anmerken, dass ein Kapitel zu ökologischem Weinbau und Bio-Wein fehlt – das wird aber mehr als ausgeglichen durch die zahlreichen praktischen Tipps, die das Buch bietet. Ob es der Einkauf beim Discounter, oder die muffigen Gläser aus dem Schrank sind – Gerd Rindchen weiss, wie man schlechten Weinen aus dem Wege geht und sich noch mehr Spass mit dem Wein organisiert.

Manchmal bricht der Weinhändler durch. Jeder der schon Wein verkauft hat, kennt die ewige Arie der Kunden auf den Discounter-Champagner oder den Schnack von der perfekten Harmonie von kraftvollen Rotweinen und jeder erdenklichen Art von Käse.

Vor solchen Irrtümern und Irrwegen versucht Rindchen seine Leser zu bewahren, indem er die Themen offen anspricht. So erklärt er, warum dem Käufer vielleicht der Champagner des Discounters XY beim letzten Einkauf sehr gut geschmeckt hat, er aber beim nächsten Einkauf in gleicher Aufmachung eventuell etwas ganz anderes bekommt. An anderer Stelle heisst es lapidar:  „So sollte Ihr Käse- und Weinabend nicht stattfinden…“.

Appetitlich verpackt und mit mancher überraschenden Einsicht garniert

Der Crashkurs vermittelt Wein-Grundwissen tatsächlich „appetitlich verpackt, in kleine Häppchen zerlegt und leicht verdaulich“ wie Gerd Rindchen im Vorwort schreibt. Zusammen mit ein, zwei Flaschen Wein ist das Buch das ideale Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk für angehende Weinkenner und –Einsteiger. Alten Hasen aus der Weinbranche bietet es überraschende Ansichten und Argumente für die eigenen Präsentationen und fürs Verkaufsgespräch.

Wer hineingucken möchte, kann das hier bei Amazon tun.

Gerd Rindchen, Crashkurs Wein, Hallwag / Gräfe & Unzer Verlag München 2012, Preis:16,90 Euro

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