Was ist aus dem ambitionierten Weinsortiment bei PLUS geworden? Nach der Übernahme durch Netto und der Umflaggung von PLUS auf NETTO fielen in den ehemaligen PLUS-Läden zunächst die vielen Markenweine auf. Man konnte den Eindruck gewinnen, NETTO/Edeka sehe hier keine Chance für Profil. Zur gleichen Zeit stellten die Aldi-Brüder ihre Keller und Lang Premium-Weine vor und Lidl versuchte sich mit Viajero und den Jungen Winzern.
Ins Auge sprangen bei Netto auch die massiven Platzierungen für den „Wein des Monats“ – preislich extrem interssant aufgemachte Angebote, die in hoher Auflage durch die Märkte geschleust werden. So wurde im Dezember ein Bordeaux AC von Baron Phillip de Rothschild für 3,99 € ausgelobt, davor gab es unter anderem einen Baden Rotwein für 1,69 €, die Literflasche Zweigelt für 2,83 € im 6-er Karton oder den Calle Principal Cabernet Sauvignon Tempranillo „Vino de la Tierra de Castilla” für 1,99 €. Das „Wein des Monats“ Konzept scheint gut zu laufen – glaubt man mit den Lieferanten.
Ab und an lohnt sich wieder einmal ein Blick in das Weinsortiment des Discounters: die PLUS Integration ist offiziell abgeschlossen und langsam wird auch das Wein-Regal wieder interssanter. Die aktuelle Neuerung: auf allen Flaschen (zumindest den NETTO/Edeka Eigenmarken / -füllungen) wird jetzt ein Genuss-Datum angegeben. Auf dem Rückenettikett des abgebildeten BIOBIO Trebiano für 1,99 € steht: „Beste Trinkqualität bis Ende 08.2011„. Für einen 2009er Trebbiano dürfte das grenzwertig sein, aber die Idee ist gut – eine zusätzliche Orientierung für den Kunden im beratungslosen Handel.
Gleichzeitig beugt man alter Ware in den Regalen vor – vorausgesetzt die Mitarbeiter sind streng auf das FiFo (First in – First out) Prinzip eingeschworen. Der Markt wird im Eigeninteresse darauf achten, daß die Regale entsprechend bestückt sind. Überalterte Weine wird der Kunde stehenlassen oder an der Kasse reklamieren.
NETTO dürfte nicht als einziger auf aktuelle Ware im Weinregal achten – gerade im Einstiegsbereich kommt es auf frische oder frisch gefüllte Weine an. Jeder weiss, dass die 1,99-Klasse wenig Alterungspotential hat. Im Unterschied zu Aldi und Lidl schreibt NETTO es für den Kunden lesbar aufs Etikett.
Eine solche klare Kennzeichnung würde auch manchem Fachhändler gut anstehen!
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25. August 2011 um 22:47
Nicht schade ,dass es im Keller verfault!Natuerlich ist das fuer Weinhaendler ein Verlust.Ich finde es rechtmaessig gut,das die Netto das Ablaufdatum wenigstens gut gedruckt fuer den Kunden sichtbar und ablesbar macht!Fuer gute Kundenweinschmecker koennte trotz dieses Falls noch gut kauflich sein,denn wenn der Preis unter des Randes reduziert wird koennte dies noch ein guter Profit fuer das Weinmarketing sein!Wenn das Ablaufdatum nicht weitentfernt des Monats liegt,kann es ja noch trinkbar sein,anstatt das es vom Kunden stehengelassen wird,oder an der Kasse reklamiert.Mann sollte schon viel Zeit vor dem Ablaufdatum den Preis reduzieren!Damit macht man noch guten Umsatz und Profit.
9. November 2011 um 20:36
Endlich kann ich mir ein gutes Wein leisten.
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