Einmal im Leben Robert M. Parker sein! Auf Facebook ist das möglich – dumm nur, daß es dort schon zwei Robert M. Parker gibt. Es ist zu vermuten, daß beide Accounts falsch sind, wie Markus Stolz (Elloinos) gestern in einem Facebook-Posting schrieb: „2.500 likes und kein einziges Posting von dem Mann, dazu eine offene Pinwall – that does not seem like the real deal :)“.
Wie einfach es ist, sich auf Facebook als eine bekannte Persönlichkeit zu geben, beschreibt Michael Arrington auf Techrunch unter „Being Eric Schmidt„. Es ist nur eine noch nicht benutzte Email-Adresse notwendig. Arrington bekam sofort jede Menge Freunde, die den Google-Chef persönlich kennen und er erhielt sogar Facebook-Nachrichten mit persönlichem, vertraulichem Inhalt für Herrn Schmidt.
Auf diese Art und Weise haben bereits Kriminelle Firmen und Behörden ausgeforscht, indem sie Mitarbeiter unter falschem Namen über Facebook kontaktierten.
Mit falschen Identitäten kann man aber noch ganz anderes erreichen: zum Beispiel sehr schnell und gezielt einen Fanpool aufzubauen, aus dem heraus man dann interessante Kontakte pickt.
In der Weinbranche könnte das so funktionieren: man legt einen Account unter dem Namen eines bekannten Bordeaux-Château an. Dort werden sich schnell tausend und mehr Fans einfinden. Welcher Weinliebhaber, Profi oder auch Journalist möchte nicht die neuesten Updates bekommen? Ein paar Postings zur neuen Ernte, ein paar Fotos und der Zustrom der Fans hält an.
Man kann davon ausgehen, daß fast alle Fans auf dem gefakten Account etwas mit Wein zu tun haben. In einem zweiten Schritt werden die Château-Fans auf die eigentliche Aktivität aufmerksam gemacht. Über Freundschafts-Anfragen könnte man sie zu Freunden für ein Presse-Service, einen Wein-Dienstleister oder für ein Wein-Portal machen. Auf diesem Wege lassen sich selbst für einen völlig unbekannten Account in einer Woche über 600 Freunde aufbauen. Hier fängt dann das Geschäft an.
Ein solcher „Trick“ spart viel Arbeit und Zeit und er funktioniert so lange, wie der rechtmäßige Namensinhaber nicht protestiert. Da sich viele Firmen nicht mit Facebook beschäftigen oder sie zu einem gefakten Account ein Verhältnis haben, wie ein Fußballverein zu seinem Fanclub, dürften jede Menge solcher Accounts im Netz stehen. Robert M. Parker läßt grüßen!