Nachtflug nach Tiflis – irgendwie scheinen alle Flüge aus Deutschland mitten in der Nacht dort anzukommen.
Wir freuen uns auf das Programm der nächsten Tage: eine ganze Reihe Weingüter sind zu besichtigen. Am Donnerstag gibts ein Wein-Symposium in Zusammenarbeit mit der Universität in Telawi. Ich wurde gebeten, etwas über die Wandlungsfähigkeit der italienischen Weinwirtschaft zu sagen. Die Georgier suchen nach Beispielen, wie man es schafft, Weine und Appellationen zu modernisieren. Und da können Piemont, die Toskana und der Süden eventuell gute Modelle sein.
Ganz verschiedene Start-Positionen: im Piemont eine Rebsorte, alles sehr festgezurrt. Die „modernisti“ haben die Barriques eingeführt und einiges an der Technik geändert. In der Toskana gab es schon seit Ricasoli ein Rezept mit mehreren Rebsorten. Da hat man sich noch mehr geöffnet und zusätzlich an den Ecken und Kanten des Chianti geschliffen. Der moderne Chianti entstand nicht zuletzt unter dem Druck der Supertoskaner.
Und der Süden: neues Geld aus dem Norden, neue Technik, Rezepte aus Hot Climate Regionen plus autochthone Rebsorten gleich neue erfolgreiche Weine.
Bin gespannt, was man in Georgien damit anfangen kann. Gespannt bin ich auch auf die Amphoren-Weine, das antike Kolchis und den Kaukasus. Morgen mehr.