Google Trends hat mich letzthin doch etwas verwirrt: die Suche nach „Wein“ hatte im deutschen Teil des Netzes 2004 ihren Höhepunkt und geht seither kontinuierlich zurück. Das Such-Volumen ist von 2006 mit 88% des Höchststandes von 2004, auf 84% in 2007 zuletzt auf 77% in 2008 gefallen. Wollte man Google Trends glauben, müßte das Interesse für Wein im Netz in den letzten Jahren deutlich gesunken sein.
Auch die Anfragen nach „Rotwein“ liegen im Dezember 2008 nur noch bei 89% des Peaks vom Dezember 2004. Die Kurve für „Weisswein“ ist im gleichen Zeitraum weitgehend konstant geblieben, „Weisswein“ konnte in 2008 ganz leicht zugelegen.
Daß Google Trends doch nicht ganz daneben liegt, zeigt die „Roséwein“-Kurve: Rosé hat seit 2005 kontinuierlich zugelegt. Den größten Sprung mit +23% gab es vom Sommer 2006 auf 2007. In 2008 legte Rosé nochmal 12,5% zu und erreichte seinen Höchststand im August 2008. Regional das Interesse für Rosé in den neuen Bundesländern eher unterdurchschnittlich. Nach Google Trends sollen die Bayern den größten Rosé-Durst haben. Unter den Cities ist Frankfurt die Rosé-Hauptstadt.
Je weiter man ins Details geht, desto fragwürdiger werden die Aussagen, da die Fallzahlen zu wünschen übrig lassen. Das erlebt man bei vielen Statistiken. Ist Google Trends nun ein echtes Marketing-Werkzeug oder doch eher ein Spielzeug?
Eckhard Supp hat kürzlich einmal die „Website“ Suche genutzt um die Anfragen für die größten Internet-Publikationen zu durchleuchten. Auch hier ist keine dynamische Entwicklung festzustellen. Kann es vielleicht daran liegen, daß die Browser intelligenter geworden sind und viele Anfragen ohne den Rückgriff auf Google selbst beantworten?
Übrigens: den vollen Funktions-Umfang (z.B. die Zahlen in den Grafiken) stellt Trends nur eingeloggten Usern mit Google Konto zur Verfügung!