Am Ende flossen sogar ein paar Tränen, als der Sieger feststand und sich die Spannung löste. Vorher gab es noch ein festliches Diner und natürlich jede Menge Champagner.
Der Champagner-Wettbewerb der führenden deutschen Hotelfachschulen fand dieses Jahr in Heidelberg statt. Seit 1973 entsendet jede Schule ein Team von Studenten. Der Wettbewerb selbst wird vom Champagne Informationsbüro in Stuttgart ausgerichtet. Das Stuttgarter Büro ist der deutsche Arm des Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne (CIVC). Es organsiert die Öffentlichkeitsarbeit, die Schulung und Fortbildung von Fachausbildern sowie den Schutz der Herkunftsbezeichnung Champagne in Deutschland.
Der diesjährige Wettbewerb stand unter dem Motto „Die Zeit als Wert im Leben der Champagne Weine“. Jedes Team hatte dazu eine schriftliche Ausarbeitung vorzulegen, die vorab von der Jury begutachtet wurde. Gestern nachmittag fand dann die Präsentation in Heidelberg statt. Die Teams konnten frei wählen, was sie vorführen wollten. Am Ende waren eine Zeitreise zum Mars, ein Video sowie ein Theaterstück und eine Präsentation mit Marketing-Überlegungen zu bewerten.
Bereits am Vormittag hatten alle Teilnehmer eine fachliche Prüfung absolviert: 4 Champagner waren in einer Blindprobe zu beschreiben und zuzuordnen. Ein Blanc de Blancs mit faßgereiften Weinen aus einem Familienbetrieb, ein 2000er Blanc des Blancs einer bekannten Marke sowie zwei Champagne Cuvees mit und ohne Jahrgang. Beim zweiten Teil der fachlichen Prüfung waren einem Menü die passenden Champagner zuzuordnen. Vorgabe war, für 4 Personen maximal 400 Euro für die Weine auszugeben und dabei alle Champagne-Stile zu berücksichtigen. Jedes Team hatte seine Auswahl vor der Jury mündlich zu begründen. Was die Teilnehmer nicht wußten: das Menü war das Diner der Siegerehrung am Abend.
Alle Teams bewiesen, daß sie sich intensiv mit dem Thema Champagne auseinander gesetzt hatten. Sieger der Champagner Preises der Hotelfachschulen wurde dann das Team der Hotelfachschule Hamburg. Die Präsentation der Hamburger mit einer Reise zum Mars, bei der die Zeit langsamer vergeht, als auf der Erde. Ein Champagner würde also noch langsamer reifen und trotzdem von der Erde aus betrachtet, jung bleiben. Wie dabei eindrucksvoll Geschichte, Reife und Jugendlichkeit in einer Flasche vereint wird, überzeugte die Jury.
Die angehenden Hotelbetriebswirte Romy Meischner, Jil Hartmann und Tim Hollborn hatten seit Mitte des Jahres mit ihren Lehrern Ingeborg Aug und Peter Dreykluft an dem Thema gearbeitet. Daß die drei in Heidelberg auf dem Treppchen standen, kommt nicht von ungefähr: ihre Lehrer waren beide bereits Preisträger beim Champagne Europa-Wettbewerb der Lehrer und Ausbilder. Außerdem ist die HoFa Hamburg akkreditiertes Trainings- und Prüfungscenter des Wine and Spirit Education Trust London (WSET). Mich hat es an dem Abend ganz besonders gefreut, daß ich drei WSET-Absolventen zu ihrem Sieg gratulieren durfte. Auch wenn dabei ein paar Freuden-Tränen vergossen wurden.