i-Phone warnt vor Ekel-Gastronomen

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Don't Eat at__  App

Don't Eat at__ App warnt vor Ekel-Gastronomie

Neulich in einem kleinen China-Restaurant: Wir hatten es uns gerade an einem der wenigen Tische bequem gemacht, als Ralfs i-Phone laut und vernehmlich das Eintreffen einer SMS ankündigte. „Kannst Du das blöde Ding nicht mal abstellen“ sagte eine Bekannte. Ralf warf einen kurzen Blick auf das Mobil-Gerät. „Laß uns mal ganz schnell von hier verschwinden – dieser Laden ist nicht ganz sauber. Ich möchte hier nichts bestellen“ – er war er schon fast am Eingang und hielt die Tür auf – „Na macht schon!“

Draußen zeigte er uns die SMS: das Lokal war schon mehrfach bei behördlichen Überprüfungen wegen hygienischer Mängel aufgefallen und stand aktuell kurz vor der Schließung. Ralf war bei „Don’t Eat at“ angemeldet und so rechtzeitig vor der Ekel-Gastronomie gewarnt worden.

So eine Szene könnte schon bald auch bei uns Wirklichkeit werden. Einstweilen funktioniert  Don’t Eat at nur in New York, soll aber ausgeweitet werden. Genutzt wird hier die API von Foursquare, die über GPS den Standort des Users ermittelt und mit Daten der New Yorker Hygienebehörde verknüpft. Angemeldete User werden von Don’t Eat at per SMS benachrichtigt, wenn Sie ein auf der Watchlist der Behörde befindliches Restaurant betreten. Programmiert hat das APP der NYU Student Max Stroller.

Normalerweise wird die API andersherum benutzt: es gibt Punkte und Belohnungen für Personen, die öfter ein Restaurant oder die Outletts einer Kette besuchen. Man bekommt Achselstücke, wird befördert und der Bürgermeister bekommt bei Starbucks einen Latte gratis. Das erfahren über Foursqaure seine Freunde, checken auch gleich bei  Starbucks ein um möglichst schnell auch einen freien Latte zu ergattern. Welcome to our location-based service!

Don’t Eat at zeigt, daß die marketing-trächtigen location-based services auch andersherum genutzt werden können. Verbraucherschutzministerin Aigner denkt an einen bundesweiten Ekel-Kataster für die Gastronomie nach Berliner Vorbild. In Pankow findet man die Ekel-Gastronomen bereits seit 2009 im Internet. Die Daten für Don’t Eat at Berlin wären bereits vorhanden!

Man kann sich leicht weitere Anwendungen vorstellen: die API warnt vor Restaurants mit schlechtem Service oder Läden mit muffigem Personal. Und es geht noch weiter: vor einiger Zeit konnte man einem US-Dienst unangenehme Nachbarn melden,  in den USA werden zum Beispiel Sexualstraftäter in öffentlich zugänglichen Listen erfaßt…..

Weilte Frank Zappa noch unter uns (kürzlich feierten wir den 70sten des Großmeisters), ihm wären sicher noch viele Anwendungen eingefallen – Nanouk der Eskimo würde heute durch sein I-Phone alarmiert: Don’t eat that yellow snow!

Vielen Dank an Daniel Mayer für den Hinweis auf Don’t Eat at__

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Ein Kommentar

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