Über 400 Fachhändler und Gastronomen bevölkerten am vergangenen Wochenende die Lager- und Versandhallen beim Weinkontor Freund in Borgholzhausen zwischen Bielefeld und Osnabrück. Freund hatte zur Hausmesse geladen und feierte gleichzeitig 10 Jahre in den neuen Gebäuden am Ortsrand.
Man müsse den Kunden immer wieder etwas Neues bieten, meinte Geschäftsführer Dirk Röhrig: früher habe man regelmäßig eine Hausmesse veranstaltet – viele Kunden hätten sich dann gesagt, nächstes Jahr ist auch wieder eine Veranstaltung und den weiten Weg an den Rand des Teutoburger Waldes gescheut. Auch attraktive Veranstaltungen nutzen sich im Laufe der Zeit ab. Vor einiger Zeit hat man sich deshalb entschlossen, die Hausmesse im Wechsel mit einer Roadshow und dem Prowein-Auftritt abzuhalten.
Direktkontakt mit den Lieferanten
Diesmal ging es natürlich auch ums Wein- und Feinkost Probieren – 37 Lieferanten aus Italien, Spanien, Portugal und Frankreich waren selbst angereist, um ihre Produkte vorzustellen. Eine Hausmesse ist besonders interessant, weil man anders als auf einer großen Messe, Zeit für Infos und Gespräche hat. Und weil man es mit Kunden zu tun hat, die bereits gekauft haben und denen das Angebot vertraut ist. Es geht um die Vertiefung der Kundenbeziehung und um die Vorstellung neuer Produkte.
Tagsüber wurden Seminare zum Thema Gläser und Präsente angeboten. Zum Thema Differenzierungs-Möglichkeiten für Weinhändler hatte Freund die Weinakademie eingeladen. Das PPT zum Vortrag findet sich hier.
Wichtig war den Händlern aber auch, Kollegen zu treffen, sich auszutauschen und am Abend miteinander zu feiern. Dr. Freund hatte eine Combo mit Gipsy-Kings Musik und Flamenco Tänzerinnen vom spanischen Verein in Versmold eingeladen.
Feinkost für den Weinfachhandel
Als besonders attraktiv schätzt Dirk Röhrig die Kombination von Wein und Feinkost ein. Weinkontor Freund ist ständig auf der Suche nach Feinkostartikeln, die zum Wein und zum Weinhandel passen. Neu vorgestellt wurde dieses Mal eine eigene Gewürzserie, bei der die Variationen von Fisch- über Fleisch-, Salat und Grillgewürze reichen. Trends für das Foodsortiment des Weinfachhandels sieht Röhrig nach wie vor bei den handwerklich hergestellten Chips, bei Salzen und Gewürzen, Olivenöl und Balsamico sowie Nudeln und Nudelsaucen und Pesto. Schokolade ist mehr und mehr „out“.
Neues Präsentkonzept
Getestet wurden bei der Hausmesse auch neue Präsentkonzepte – die Händler vor Ort konnten die neuen Materialien gleich ausprobieren. Freund versteht sich als Problemlöser, der das Geschäft und die Bedürfnisse seiner Fachhandelskunden kennt. Von daher sei eine solche Messe auch für die Firma wichtig, um mit den Kunden Neues zu testen und sich intensiv auszutauschen, meint Röhrig.
Weinkontor Freund hat seine Vertriebs-Mitarbeiter in diesem Jahr bei der Weinakademie Berlin schulen lassen.
14. Mai 2012 um 09:06
recht sinnvolle Aktion mit der Hausmesse, kann ich da nur sagen und auch gut angekommen wie man dem Bericht entnehmen kann. Wäre doch ein gutes Beispiel für andere Großunternehmen in der Weinbranche, diesem zu folgen um sich auch wieder etwas interessanter für Ihre Kunden zu machen. Der Kunde bekommt so einen ganz anderen Bezug zum Unternehmen und erlebt auch etwas mehr zusätzlich Vielfalt. Guten Beispielen zu folgen, tut sich der Deutsche im allgemeinen etwas schwer, man siehts ja in der Politik, was im Ausland bereits mit gutem Erfolg eingeführt wurde, wird ignoriert, statt hier sich einfach ohne scheu anzuschließen, vielleicht läuft es bei den Weinhandelunternehmen etwas anders mit dem umdenken (ich kopier doch nichts was andere machen) und streifen solche Bedenken einfach ab, es wär Ihnen keiner böse drum.
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