Gestern bald zwanzig Zentimeter Schnee in Berlin – und das eine gute Woche vor Ostern! Nichts Ungewöhnliches sagen die Meteorologen. Der März ist ein Übergangsmonat. Draußen schneit es, auf dem Kalender ist Frühlingsanfang und drinnen im Laden warten die ersten, frischen 2012er Weissweine auf die Kunden.
Traditionell sind es die Bier- und AFG-Leute, die bänglich die Wetternachrichten verfolgen. Vom Auf und Ab der Temperatur hängt über das Jahr der Erfolg ihres Geschäftes ab. Bei dem aktuellen späten Wintereinbruch Ende März zeigt sich, wie abhängig auch das Weingeschäft von der Wetterentwicklung ist. Nicht nur, dass bei Schneefall und winterlichen Temperaturen niemand Lust auf frische Weissweine hat, viele Kunden beschränken sich bei schneebedeckten und vereisten Strassen bei ihren Einkäufen auf das Notwendigste. Weinhändler berichten von einem äußerst schleppenden Geschäft – von frühlingshaftem Aufbruch und Start in die Osterferien nichts zu spüren.
Der Handel hat die Tendenz, die Jahreszeiten vorzuverlegen. Klar – umso länger währt die Vorfreude. Das Frühjahr soll so früh wie möglich beginnen. Vielleicht kurz nach Weihnachten oder Mitte Januar, wenn man vom Winter genug hat. Bei der Disposition im Weinhandel sollte man vorsichtig sein. Das heißt bei den Angeboten und Aktionen im Frühjahr immer auch ein paar Rotweine mit dabei haben – falls es einmal anders kommt, als man vorausplant.
Nächste Woche ist Ostern – der zweite Peak im Jahr des Weinhandels nach dem Weihnachtsgeschäft. Da bleibt zu hoffen, dass der Wettergott ein Einsehen hat. Sonst könnte Ostern 2013 wie Weihnachten 2010 werden.