Nachhaltigkeit: Zeichen setzen

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Immer mehr Verbraucher achten auf Nachhaltigkeit. Gerade bei Konsumenten mit gehobener Bildung und überdurchschnittlichem Einkommen wird Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit immer wichtiger! Aber auch andere Milieus achten beim Einkauf mehr auf ethische und soziale Aspekte. Nach der „Bespitzelungs-Affäre“ soll LIDL kurzfristig bis 25% Umsatzeinbuße gehabt haben.

GoGreen und FSC Logo auf dem Mailing eines großen Weinhändlers

GoGreen und FSC Logo auf dem Mailing eines großen Weinhändlers

Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 40% der Konsumenten bei der Wahl ihrer Einkaufstätte und der Auswahl der Produkte auf ethische Aspekte Wert legen. Interessant ist aber, wie das im Detail aussieht: Erst in der letzten Woche konnte man in der Wirtschaftswoche nachlesen, dass das immer mehr junge Menschen das Interesse am eigenen Automobil verlieren. Ihnen reicht es, komfortabel mobil zu sein. Also Mobilitätskarte statt Auto.

Es geht dabei nicht wie bei der vorigen Generation um Verzicht aus hehren Motiven. Die jungen Leute sehen einfach, dass ein Auto 23 Stunden am Tag am Straßenrand verstaubt. Eine funktionierende Mobilitätskarte bringt sie jederzeit so weiter, wie sie es gerade brauchen. Genauso sehen sie die Folgekosten wirtschaftlichen Handelns: wer heute zulässt, daß Unternehmen die Umwelt belasten oder sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern, wird morgen dafür über Steuern und Abgaben zur Kasse gebeten. Die Bankenkrise hat die Verbreitung dieses Denkens beschleunigt.

Es gilt also, Flagge zu zeigen. Darüber sollte auch die Weinwirtschaft sich Gedanken machen. Es geht dabei in erster Linie nicht um Öko- oder Bio im Sortiment, sondern um kleine Zeichen, die signalisieren, dass ethische und soziale Gesichtspunkte im Unternehmen eine Rolle spielen.

Das können leichtere Verpackungen sein, die Papier- statt der Plastiktüte oder die Verwendung von Papier aus nachwachsenden Rohstoffen für Flyer und Mailings (siehe Foto). Wie überall gilt: tue Gutes und rede darüber. Man darf den Kunden ruhig sagen und zeigen, was man tut.

Niemand erwartet, dass Sie gleich das CO2-neutrale Weingut oder Händler sind. Wer Nachhaltigkeit nur als Wort im Munde führt, wird allerdings recht schnell entlarvt.

4 Kommentare

  1. endlich nutzen die konsumenten einmal ihre macht. denn schließlich müssen wir endlich ein bisschen zeichen setzen

  2. Da stimme ich dir zu Miriam, ich bemerke selbst, wie sich das Kauf- und Konsumverhalten vieler Leute ändert.

  3. Pingback: Was wir von Schäuble lernen können