Über 55.000 Fachbesucher kamen zur Prowein 2016 nach Düsseldorf. Das entspricht laut der Messe Düsseldorf einem Anstieg von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr (2015: 52.000 Fachbesucher aus 123 Ländern).
Die Besucher reisten in diesem Jahr aus 126 verschiedenen Ländern an. Jeder zweite Besucher kam aus dem Ausland nach Düsseldorf. Die Messe ist also auch ein gutes Schaufenster für den Export deutscher Weine.
Auch die 6.200 Aussteller waren ein neuer Rekord. Die deutschen Erzeuger stellen allerdings nur knapp 20% der Aussteller – zu den größten Ausstellernationen zählten in diesem Jahr Italien (1.500), Frankreich (1.300), Deutschland (1.000), Spanien (550), Österreich (320), Portugal (300) und Übersee (600). Auch hier zeigt sich die internationale Bedeutung der Messe: während der deutsche Markt für ausländische Anbieter weiterhin interessant ist, trifft man in Düsseldorf auch mehr und mehr auf potentielle internationale Kunden.
Insgesamt war das Klima unter bei den deutschen Austellern eher entspannt: das neue Layout der Messe bietet viel Platz – das Gedränge früherer Zeiten ist endgültig vorbei.
Neue Öffnungszeiten
Erstmals begann die Messe um 10h00 und endete dafür erst um 19h00. Diese Änderung wurde von den Ausstellern nicht nur begrüßt: viele meinten, im Endeffekt fehle eine Stunde, da die Messe später beginne und sich viele Besucher trotz der längeren Öffnung am Abend ab 17h00 / 18h00 verabschiedeten. Gerade Ein-Tages-Besucher hätten oft eine lange An- und Abreise einzukalkulieren. Zudem habe man als Aussteller kaum noch die Möglichkeit, vor den Abendterminen noch einmal kurz aufzutanken. Die Prowein ist ja auch wegen des Drum-Herum bekannt und beliebt: für viele Aussteller sind die Abendtermine noch einmal genauso wichtig wie die Messe selbst, da sie hier ihre Kunden in ungezwungener Atmosphäre treffen.
Deutschland – die Stimmung ist besser als die Lage
Die Stimmung auf der Messe bei den deutschen Anbietern war trotz der vielfältigen Probleme in den Anbaugebieten gut. Nur am Rande wurde über schwächelnde Nachfrage, Absatzprobleme oder oder katastrophale Offenwein-Preise gesprochen. In Düsseldorf zeigt man sich eben einmal im Jahr, trifft Kunden und Kollegen und feiert auch gerne zusammen. Gerade für viele „junge“ Betriebe hat der Auftritt bei der Prowein einen festen Platz im Jahreslauf – ob das unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten immer richtig ist? Dabeisein ist wichtiger geworden, aber abgerechnet wird auch hier zum Schluß.
Mehr qualifizierte Veranstaltungen gewünscht
Das Verzeichnis der Veranstaltungen während der Messe war dieses Mal so dick wie nie. Allerdings waren die meisten Veranstaltungen mehr oder weniger Werbe- oder PR-Events von Produzenten oder Regionen. Man würde sich mehr Informationen zu Markt, Trends und Marketing wünschen war zu hören. Die Plätze bei der Veranstaltung von Wine Intelligence am Dienstagmorgen war dann auch sofort überbucht. Hier sollte sich die Messe vielleicht überlegen, zukünftig wieder mehr qualifizierte Veranstaltungen dieser Art anzubieten.
16. März 2016 um 18:21
Mir kam die Messe ebenso etwas leerer vor, als in den vergangen Jahren. Das ist – wie erwähnt – eindeutig darauf zurückzuführen, dass mehr Platz da war und die Zahl der Aussteller stärker stieg, als die der Besucher. Die Stimmung war aus meiner Sicht überall sehr gut und es herschte ein sehr freundlicher Umgangston.
Die Qualität der Veranstaltungen war hoch, jedenfalls bei denen, die ich besucht habe. Mehr Diskussion würde ich auch begrüßen. Zum einen in den Veranstaltungen (da ist auch das Publikum gefragt), zum anderen eben auch in Fachveranstlungen, in denen es um verschiedene Meinungen und Sichtweisen geht. Solche Themen wie Weinmarktentwicklung, Prognosen, Studien etc. kamen mir etwas zu kurz. Da habe ich evtl. nicht richtig nach gesucht.
14. April 2016 um 17:56
Guten Tag und vielen Dank für diesen Artikel, den ich sehr interessant gefunden habe! Keine überraschung, dass Italien die größte Ausstellernationen war…Italienische Weine sind außerordentlich, vor allem die Weine aus Valpolicella, wie Amarone und Recioto, meiner Meinung nach…