Von einem Rekord zum anderen – 2009 war das Jahr der Versandhändler. Den Gegenwert von 29,1 Mrd Euro ließen sich die Deutschen per UPS, DHL oder Hermes ins Haus bringen. Mehr als die Hälfte davon wurde online bestellt.
Damit wuchs der Versandhandel gegen den Trend im Einzelhandel. Über 32,5 Mio Internetkäufer belebten das Geschäft: so viel wie noch nie. Das Internet ist das meistgenutzte Bestellmedium: sechs von zehn Versandkunden bestellen per Internet. Interessant: das Internet-Shopping wird weiblicher und auch für Ältere attraktiver. Frauen gaben im Netz 18,2 Mrd Euro aus, Männer „nur“ 10,9 Mrd. Die Generation 60+ legte über 10 Prozentpunkte zu und auch die 50 bis 59 Jährigen bestellten deutlich häufiger online.
Pro Kopf bestellte jeder Deutsche im vergangenen Jahr für 345 Euro online oder per Telefon. 8 Euro mehr als im Vorjahr.
In Abwandlung eines Rilke-Gedichtes sollte man daraus folgern: Wer bis jetzt kein Online-Geschäft hat, sollte sich schleunigst eines schaffen. Wer jetzt ohne bleibt, wird es velleicht lange bleiben, wird zusehen, lange der alten Zeit nachtrauern. Während die anderen das Geschäft machen.
Die Zahlen wurden von TNS Infratest im Auftrag des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels ermittelt. Die Treiber der Entwicklung sind eine ältere werdende Gesellschaft, die die Möglichkeiten des Internets für sich entdeckt und die zunehmende Beanspruchung bei Kräften im mittleren Management, die versuchen, die gestiegenen Anforderungen mit einem höheren zeitlichen Pensum aufzufangen. Und dann eben immer oefter beim Versender oder im Internet bestellen.