20 Jahre gibt es die Wine Library (Weinbilbliothek) am Trinity Square unweit des London Tower jetzt schon. Das spricht fürs Konzept: eine kleine Weinhandlung kombiniert mit einem Kellerrestaurant. Wobei Restaurant eigentlich übertrieben ist. Stehtische mit Hockern, Selfservice und jeden Tag das gleich einfache übersichtliche französische Vorspeisenbuffet. Kalt. Das einzig warme ist der Kaffee zum Dessert.
Der Ablauf ist einfach: zuerst kommt man in den Weinladen und sucht sich dort eine Flasche aus dem auch sehr übersichtlichen Angebot heraus. Zum normalen Ladenpreis. Für 6 GBP Korkgeld kann man sie dann im Restaurant nebenan mit Kollegen oder Geschäftsfreunden leeren. Fürs Buffet gibts einen all-inklusive Preis pro Person. Und das wars auch schon. Hat der Wein geschmeckt, nebenan kann man eine Flasche oder auch einen Karton für zu Hause mitnehmen. Oder sich zustellen lassen.
Reduce to the max – hier ist es umgesetzt. Sehr übersichtliche Kostenstruktur: keine aufwendige Küche, Minimum an Personal. Wichtig für die Wine Library ist die Lage direkt am Rand des Bankenviertels. Rushhour ist die Mittagszeit und nach Büroschluss.
Das Geschäftsmodell: Aufwendiges weglassen, gute Lage (zum Beispiel in einer Bürostadt), Öffnungszeiten: wann die Kunden Zeit haben, Wein zu probieren und zu kaufen.
Was Ähnliches gibt es auch ähnlich erfolgreich in Hamburg: früher in der Gänsemarkt-Passage zu Hause, ist der Bocksbeutel heute in den Arkaden zu finden. Edle Frankenweine, unprätentiös am Stehtisch serviert.
Tipp: aufpassen, dass das Ganze bodenständig bleibt und nicht zum Schicki-Treff verkommt!
3. Februar 2009 um 10:13
WOW, das wäre was für Berlin.
Grüße,
Martin
http://www.berlinkitchen.com