Selbstständig mit Wein – eine Option in der Krise?

| 22.813 mal gelesen |

Weinshop in San Gimignano foto:James.Wisker/flickr

Weinshop in San Gimignano foto:James.Whisker/flickr

In der Rezession einen Weinladen eröffnen? Manch einer kommt in diesen Zeiten auf den Gedanken. Endlich mal machen, was mir  Spaß macht! Und da gehört Wein für viele mit dazu. Wenn man dann die einschlägigen Reports konsultiert: Die Zahlen in der Weinbranche sind im wesentlichen positiv. Steigender Konsum, größere Reichweite, höhere Ansprüche der Verbraucher –  auch in der Krise scheint es für Weine keine Flaute zu geben. Das scheint zunächst einmal verlockend!

Bereits während der letzten Krise 2001/02 kamen viele bisher nicht Wein-Erfahrene in die WSET-Seminare (Wine an Spirit Education Trust, London) um Branchen-Kenntnisse zu erwerben.  Damals sortierte sich die Telekommunikations-Branche neu (D2/Vodafone). Heute sind es oft Leute aus Banken und Versicherungen, die ihren Ausstieg gut verhandelt haben und nach neuen Aktivitäten suchen. Wein ist da eine Option. Und das ist gut so.

Aber was raten? Jeder Gründer sollte sich zunächste einmal prüfen, ob die Selbstständigkeit mit all ihren Unsicherheiten überhaupt eine Option für ihn ist. Das kann man bei ganz klassischen Gründerseminaren herausfinden. Ein sehr umfangreiches und gutes Angebot findet sich unter Gründungszuschuss.de / Jeder ist Unternehmer. Neben zum Teil geförderten Seminaren werden auch eine Reihe von nützlichen Tools zum Herunterladen (Businessplan / Finanzplanung) angeboten. Auch die Ratgeber-Bücher zu Businessplan, Networking oder Pressearbeit sind hilfreich.

Unbedingt wichtig sind Branchenkenntnisse! „Wir trinken gerne Wein und letztes Jahr waren wir in Bordeaux“ reicht ganz bestimmt nicht! Unsere „Selbstständig mit Wein“ Seminare in denen idealerweise erprobte Praktiker und  Günder zusammenkommen,  leisten wichtige Hilfestellung. Bei einer auf fünf begrenzten Teilnehmer-Zahl kann auf individuelle Fragen eingegangen werden. Mit zahlreichen Checklisten versorgt geht es am Abend nach Hause. Und wie so oft: viele Fragen entstehen erst später! Über die Telefon-Hotline gibts noch einmal individuelle Tipps.

Wer sich für den Weinhandel entscheidet, sollte sich darüber im Klaren  sein: 3 – 4 Jahre Aufbauarbeit sind nötig, die Einkommens-Erwartungen sind eher bescheiden, aber angenehme Kontakte und freundliche Gesichter sind garantiert!

Das Merkblatt zum Workshop hier als PDF herunterladen!

Unsere nächsten Seminar-Termine sind am 30. November 2009 in Berlin und am 25. Januar 2010 in München

ButtonSMW2501

3 Kommentare

  1. Ich stoße auch immer wieder auf „Gründerabsichten“ bei Weinliebhabern, die Winzer werden wollen. Da kann man nur ähnlich raten: Praxiserfahrung sammeln, eine solide Ausbildung absolvieren, den Austausch suchen – und vor allem, sich darauf einstellen, dass man mindestens 5 Jahre finanzieren können muss (Produtionskosten, Investitionskosten und Lebensunterhalt), wenn man existierende Rebflächen übernimmt – bei Neupflanzungen besser noch 10 Jahre. Also viel Ausgangskapital und/oder zumindest einen Partner, der die Passion teilt und mit einem gesicherten Einkommen über die Gründerjahre hilft.

    Dafür hat man dann aber die Freuden eines selbständigen und vielfältigen Berufes: vom Weinberg über Keller bis zu Verkauf und Kommunikation… erfüllte Arbeitstage, wenig Urlaub und einen ganz neuen Blick auf die Wettervorhersage…

    • Liebe Iris,

      das ist natürlich noch mal eine ganz andere Herausforderung! Auch da soll man(n)/frau sich auch ganz genau prüfen und beraten lassen. Es gibt genug Beispiele, bei denen es nicht funktioniert hat! Und wenn man das zu spät erkennt, ist viel Geld weg.

  2. Pingback: Wir wollen keine Postfiliale mit Weinregal – Das Rindchen Partner-Modell