Verbraucher achten trotz Bankenrettung und Sparpaket auf Nachhaltigkeit

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Einkaufskorb

Ökologische und soziale Aspekte sind beim Einkauf wichtig foto:MagnusD/flickr

Nachhaltigkeit hat die besten Chancen bei den Marketing-Experten des Handels zum Wort des Jahres zu werden. Aber ist Nachhaltigkeit auch für die Kunden wichtig? Schafft Nachhaltigkeit Präferenzen bei der Entscheidung für die Einkaufsstätte oder für die Auswahl der Produkte vor Ort?

Das Institut für Handelsforschung der Universität Köln hat im Frühjahr 2010 untersucht, wie wichtig soziale und ökologische Aspekte bei Produkten für Konsumenten sind und welche Unternehmen aus Sicht der Konsumenten besonders nachhaltige Produktsegmente aufweisen. Für über 75% der Befragten haben soziale und ökologische Aspekte eine hohe Bedeutung. Für knapp 55% sind sie sogar „sehr wichtig„.

Frauen sind an den sozialen und ökologischen Aspekten noch mehr interessiert: für über 60% sind sie eignener Aussage nach sehr wichtig.

Das Ergebnis bestätigt Untersuchungen aus den letzten Jahren. Der Trend scheint sich selbst in Zeiten von Bankenrettung und Sparpaketen zu verstärken. Allerdings zeigten bereits Studien wie die AWA 2009 Ernährung, daß es starke soziale Unterschiede gibt: gute Ernährung und ein gutes Gewissen muss man sich leisten können. 22% der Oberschicht achteten laut AWA darauf, „daß die Produkte von Unternehmen stammen, die verantwortungsbewußt handeln.“ Aus der Unterschicht waren es nur 11%, die diese Frage mit Ja beantworteten.

Die Kölner Studie zeigt auch, „dass Nachhaltigkeitsstrategien allein nicht ausreichen, um beim Konsumenten zu punkten, sondern dass es dazu auch einiger Werbeanstrengungen bedarf“. Als Beispiel wird die führende deutsche Drogeriemarkt-Kette angeführt, die sich bereits von Anfang an nachhaltigem Wirtschaften verschrieben hat. Sie schneide im Nachhaltigkeits-Ranking beim Verbraucher schlechter ab, als andere später gestartete Mitbewerber. Die Mitbewerber würden diesen Aspekt sehr viel stärker kommunizieren.

Tue Gutes und rede darüber! Wo erreicht man die an Nachhaltigkeit interessierten Kunden? Hier zeigte sich bereits in der Vergangenheit, daß diese Verbraucher sehr internetaffin sind. Das Internet wird von ihnen laut TdW mit 132% genutzt (Bevölkerung =100), Zeitungen (126%) und Zeitschriften (118%) nutzen sie ebenfalls überdurchschnittlich als Hauptinformationsquelle, während TV mit 95% abfällt.

Der Weinhandelskunde dürfte sich überdurchschnittlich oft beim Einkauf für soziale und ökologische Aspekte interessieren. Das läßt sich sich aus sozialer Stellung und Einkommen ableiten. Er ist gut über die neuen Medien zu erreichen:  ein Social Media Newsroom (Beispiel Otto) mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit wäre ein entsprechendes Angebot. Diese Kunden müßten auch gut gemachten Email-Kampagnen aufgeschlossener gegenüber stehen, würden diese eventuell traditionellen „white mails“ vorziehen . Diese Karte wird im Handel noch nirgendwo konsequent gespielt.

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