Vier Tage lang gratis Wein probieren – was sich für zunächst ganz gut anhört, ist für die Juroren bei der Berliner Weintrophy richtig anstrengend. Denn die Weine werden nicht nur probiert, sondern auch nach den Richtlinien der OIV (Internationale Organisation für Rebe und Wein) von jedem Degustator schriftlich nachvollziehbar bewertet.
Vom 4. bis 7. Februar fanden in Berlin die Verkostungen zur 14. Berliner Weintrophy statt. In unserem Video einige Eindrücke vom Wochenende und ein Gespräch mit ex-HAWESKO-buyer Daniel Mayer über Wettbewerbe und den Sinn und Un-Sinn von Medaillen.
Mit den Medaillen darf hinterher auf den Etiketten geworben werden, das macht den Unterschied zu vielen anderen Weinwettbewerben aus. Die Juroren müssen ausgewiesene Weinprofis mit aktueller Degustations-Praxis sein. Nachdem in der Vergangenheit die Vorschriften bei manchen Wettbewerben etwas zu großzügig ausgelegt wurden, hat das OIV jetzt die Kontrollen verschärft. Der relativ „junge“ Berliner Wettbewerb wird besonders intensiv beobachtet.
Der Präsident der Weintrophy, Peter Scheib, im Hauptberuf Chef der Berliner Weinkontrolle, konnte am Sonntag beachtliche Zahlen präsentieren:
- 3.700 verkostete Weine
- 50% deutsche Weine
- 128 Degustatoren
- 21 Jury-Gruppen
- 70% der Degustatoren aus dem Ausland
Teilnehmer unter anderen aus Östereich, der Schweiz, Frankreich, Italien, UK, Chile, Argentinien.
Um auch dem aktuellen Jahrgang ein Chance auf eine Medaille zu geben, findet vom 16. – 18. Juli die Berliner Sommer-Trophy statt. Wann und wo die Weine angestellt werden können ist auf der Website der Berliner Weintrophy zu erfahren.
Das Video wurde mit einer Kodak Zi8 flip camera in full HD aufgenommen. Leider scheint bei diesem ersten Test die Umrechnung für YouTube zu Qualitätsverlusten zu führen. Ich suche noch danach, was falsch gelaufen ist. Das Einbinden in wordpress ist mit dem neuen release total einfach. Danke an Karl-Heinz Wenzlaff für den Hinweis!
9. Februar 2010 um 14:32
Hallo Herr Pleitgen,
Die von Ihnen aufgestellte Behauptung, dass einige Wettbewerbe in der Vergangenheit die Regeln der OIV etwas zu großzügig ausgelegt haben, entspricht in keinster Weise den Tatsachen.
Die von der OIV durchgeführte Beobachtung der Berliner Wein Trophy lief in dem üblichen Rahmen ab und ist Bestandteil der Verkostungsrichtlinien, die neben der Einhaltung von Richtlinien auch einen Beobachter vorort vorschreibt. Das diese Kontrollen bei weitem intensiver sind als bei Verkostungen die nicht unter dem Patronat der OIV veranstaltet werden, liegt in der Natur der Sache. Nicht von ungefähr scheuen sich die meisten Ausrichter das Patronat der OIV zu beantragen. In Deutschland würden die meisten offiziellen Verkostungen,- wenn man die Qualitätsrichtlinien der OIV anwendet – sofort abgebrochen werden. Nähere Einzelheiten finden Sie auf der internationalen Webseite der OIV unter http://www.oiv.net oder auf der Internetseite der Berliner Wein Trophy http://www.berliner-wein-trophy.de
Die abschließenden Zahlen des Wochenendes :
3.952 Weine aus 31 Nationen
129 Verkoster in 22 Teams aus 21 Nationen
39 % der Weine aus Deutschland
61 % der Weine aus dem Ausland
Eine genaue Auswertung der prämierten Weine finden Sie ab SSonntag abend auf : www. berliner-wein-trophy.de
mit den besten Wünschen
Peter Antony
9. Februar 2010 um 15:20
Lieber Herr Antony,
danke für die definitiven Zahlen!
Ich habe am letzten Wochenende eine sehr professionelle und doch angenehme Veranstaltung erlebt.
Ab und an ist zu lesen, ein Wettbewerb finde „nach OIV Richtlinien“ statt. Ob es tatsächlich so ist, kann in der Liste der Wettbewerbe, die unter der Schirmherrschaft der OIV stattfinden, eingesehen werden http://2big.at/ym0 Mit der Schirmherrschaft ist, eine offizielle Kontrolle und höchste Seriosität garantiert. Das gilt natürlich auch für Ihre Veranstaltung, die seit 2007 unter dem Patronat der OIV steht.
Die Organisation selbst ist übrigens unter der Adresse http://www.oiv.int zu erreichen.
10. Februar 2010 um 18:00
Hallo Herr Pleitgen,
definitiv gab und gibt es in Deutschland nur zwei veranstaltungen, die unter der Patronage der OIV stehen. Dies sind die Berliner Wein Trophy und die Mundus Vini des Meininger Verlages. Beide Veranstaltungen gaben der OIV bisher noch nie Anlass zur Kritik und gelten jede für sich als absolut professionell und objektiv. Dies ist auch daran zu sehen, dass beide zu den größten Veranstaltungen weltweit gehören.
Kleine verbesserung noch meinerseits : Unter dem Patronat der OIV seit 2004 und unter Beobachtung seit 2002.
2007 war das Jahr, indem die Weingesetze geändert wurden ( nach mehrjähriger gemeinsamer Arbeit mit dem Berliner Senat ) und dadurch erstmals ein offizieller Weinwettbewerb außerhalb der Weinanbaugebiete durchgeführt werden durfte.
Bis zum nächstenmal
Peter Anrony