Rüttelt sich der Markt für Weinzeitschriften in Deutschland schneller zusammen, als gedacht? Soeben berichtet Mario Scheuermann, dass der Landwirtschaftsverlag in Münster sich von VINUM trennen will. Angeblich ist das Blatt zum Verkauf ausgeschrieben. Hintergrund sollen weniger die Ergebnisse der deutschen VINUM Ausgabe sein, als Unregelmäßigkeiten bei der Intervinum AG in der Schweiz, die von Deutschland aus gestützt werden musste.
Schon mehrfach wurde in der Wein-Blogger-Szene darüber gerätselt, wie lange es bei den doch sehr moderaten Leser- und Abo-Zahlen in der Wein-Print Szene noch weiter gehen kann. In diesem Blog berichteten wir darüber, daß es noch keinem Verlag in Deutschland gelungen ist, ein schlüssiges Konzept der Kombination von Print und Online vorzulegen, wie es zum Beispiel „Decanter“ in UK oder „Wine Enthousiast“ in den USA vormachen.
Im Landwirtschaftsverlag Münster, der hauptsächlich Titel für die Agrarwirtschaft betreibt, war VINUM von Anfang an ein Exot. Es sollte der Einstieg in neue Segmente sein. Den Erfolg brachte dann aber nicht VINUM, sondern überraschenderweise „Landlust“, das im 3.Quartal 2008 über 377.000 Exemplare verkaufte und seit seinem Start 2005 in die „absolute Spitze der deutschen Wohn-, Garten und Kochmagazine“ vorgedrungen ist. Wie immer gibt es auch hier schon ein me-too „Liebes Land“ aus dem Hannes Scholten Verlag reicht bei weitem nicht an die „Landlust“ heran.