„Noch ist nicht alles vorbei“ so ein Weinfachhändler bei unserer kleinen Umfrage an Heiligabend „ich habe meinen Vorjahresumsatz bereits jetzt erreicht. Jeder Verkaufstag bis Jahresende kommt noch on-top! Ein schönes Plus!“ Ganz so erfreulich klang es nicht von überall: erwartungsgemäß hatten die Weinfreunde zwar in den letzten Tagen vor dem Fest noch einmal einen richtigen Endspurt hingelegt. Seit Freitag brummte das Geschäft und selbst am 24. Dezember hatten die meisten Fachhändler noch gut zu tun. Vereinzelt wurde auch wieder Premium und die ein oder andere Flasche Champagner nachgefragt.
Aber: die einzelnen Bons waren nicht so hoch, wie noch vor einem Jahr. Das lag vielleicht auch daran, daß sich viele Selbstständige und Freiberufler bei ihren Präsenten dieses Jahr zurückhielten. „Sonst konnte ich Präsent-Kunden, die wegbrachen immer durch neue Firmenkunden ersetzen. Das ist mir in dieser Saison nicht gelungen“ berichtet ein Händler. „Wer weniger verdient oder gar Verluste schreibt, hat kein Geld für teure Präsente. Viele Mittelständler kürzen in diesem Jahr ihre Ausgaben für Weihnachtsgeschenke an Kunden, Lieferanten und Dienstleister“ schrieb dazu die Süddeutsche in ihrer Print-Weihnachtsausgabe.
Weinpräsente gehören auch bei den Firmengeschenken immer noch zu den beliebtesten. Ob das auch in diesem Jahr so blieb, werden wir sehen, wenn die großen Versender wie HAWESKO ihre Zahlen vorlegen. Bereits 2008 hatte der Hamburger Versandhändler im 4. Quartal nur knapp das Vorjahr erreichen können.
Zum Abschluß des Weihnachtsgeschäftes an Heiligabend äußerten sich die meisten Einzelhändler positiv. 70% seien mit dem Geschäft zufrieden, vermeldeten explizit die Einzelhandelsverbände in Hamburg und Rhein-Main. In Bayern zeigte man sich ebenfalls zufrieden. Umsatz ist allerdings nicht alles: im Handel waren die durchgestrichenen Preise selbst in den Wochen vor Weihnachten sehr präsent. Das Gros der Weinfachhändler war ebenfalls sehr preisagressiv in das Jahresendgeschäft eingestiegen. Wir berichteten. Es bleibt zu hoffen, daß die Reduzierungen vorher eingeplant waren, denn sonst könnte bei den schönen Umsätzen umterm Strich wenig bleiben.
Auch die Weinfachhändler beurteilten das Weihnachtsgeschäft überwiegend positiv. Für das gesamte Jahr 2009 sind die meisten froh, mit plus/minus null gegenüber dem guten Ergebnis 2008 abzuschließen. Auch die ganz positiv gestimmten sehen das Plus im niedrigen einstelligen Bereich. Die Tage bis Sylvester bringen wie so oft den Ausschlag: abgerechnet wird zum Schluß.
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