„Zinfandel DLG 2,99, Chardonn.Chile DLG 2,29, Merlot DLG Gut 2,29″ heißt es in der knappen Sprache des Kassenzettels bei Netto Marken-Discount. Auch am Regal heißen die Weine „Merlot DLG“.
Für die Kunden der von Netto / Edeka übernommenen PLUS-Märkte hat sich am Weinregal viel geändert: wo früher ambitioniert nach besonderen Weinen gesucht wurde und auch Parker Punkte eine Rolle spielten, ist jetzt viel Markenwein zu finden. Das Geschäft wird mit Aktionsweinen gemacht, die groß beworben auf einer Sonderplatzierung mit Deckenhänger und extremen (Karton-)Preisen in hoher Stückzahl durch die Läden geschleust werden. Das Sortiment ist mit fast 70 Weinen für einen Discounter recht umfangreich. Da heben sich die Weine mit „DLG sehr gut“ oder „DLG gut“ etwas vom Rest ab.
75% der Weinkäufer im LEH kennen das DLG Siegel und es ist eindeutig belegt, das es Präferenzen schafft, sagt Klaus Rufli, Geschäftsführer der DLG Testservice GmbH, die die Weine zertifiziert. Ist er damit zufrieden, daß seine Siegel vornehmlich im Discount auftauchen? Gerade dort braucht es Signale für geprüfte Qualität, meint er.
DLG Testservice testiert nicht nur die Qualität im Glas, sondern den gesamten Weg vom Erzeuger bis ins Glas. Da liegt nach Rufli noch vieles im Argen: in Chile hat man es noch mit einem sehr guten Produkt zu tun, aber auf dem Wege nach Europa und bei der weiteren Behandlung und Abfüllung kann doch noch vieles falsch gemacht werden. Entsprechend ist dann manchmal das Ergebnis. Mit Hilfe der DLG Zertifizierung könnten die Weine im Discount könnten noch besser werden. Stehen die DLG Siegel in Konkurrenz mit zum Besispiel Fair Trade? Zuviele Siegel machen es dem Verbraucher am Regal schwerer und entwerten das Ganze, so Rufli. Auch im Audit für die DLG Weine gibt es soziale/ethische Kriterien, von denen er sich vorstellt, daß sie in Zukunft vielleicht etwas mehr Gewicht bekommen könnten.
Bei der Prowein hatte Prof. Dieter Hoffmann für vertrauensbildende Maßnahmen am Regal mit den Qualitätsstempeln unabhängiger Gutachter und Labore geworben. Aber auch mit den Belegen, die Rufli für die Wirksamkeit seiner Zertifikate bringen kann, werden die verschiedenen Siegel auf den Flaschen bei den Einkäufern nach wie vor wie eine Glaubensfrage behandelt. Im Zweifel möchte man die Siegel weglassen und die Lizenzgebühren wahlweise in bessere Qualität oder besseren Preis stecken.
Nach wie vor Hatte sich nach dem Start vor 2 1/2 Jahren Steiner Trade/Global Wines für die DLG Weine stark gemacht und sie fast exklusiv im Angebot, finden sich die Zertifikate heute bei fast allen Lieferanten des LEH. Die DLG Weine bei Netto stammen von Tophi, Zimmermann Graeff & Müller GmbH & Co. und der Grand Chais de France Tochterfirma Weinkellerei Hechtsheim. „DLG Wein“ ein Begriff fängt an, sich zu verselbstständigen.
Pingback: Noch ein Führer
Pingback: Und sie wirken doch – Gütesiegel
12. Mai 2012 um 13:14
Leider wurde der Zinfandel bei Netto im April 2012 aus dem Sortiment genommen. Begründung: Der Lieferant/Importeur habe Lieferprobleme…
Schade.