Weinblogs: Wie dynamisch ist die Szene noch?

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Theo Huesmann

Gespräch mit Theo Huesmann beim VINOCAMP zum Stand der Weinblog-Szene - zum Video Foto klicken foto:mpleitgen

Wie lebendig die Weinblogger-Szene ist, konnte man beim ersten VINOCAMP am letzten Wochenende live erleben. Selbst wenn man schon eine Weile dabei ist, beeindruckte die Vielzahl der Gesichter und Meinungen.

Nach Schätzungen gibt es etwa einhundert Winzer, Händler und Weinfreunde, die aktiv auf Blogs, Twitter und Facebook unterwegs sind. Diese Szene hat sich seit 2008 recht dynamisch entwickelt – ist allerdings nach eigenem Empfinden in der letzten Zeit etwas ruhiger geworden. Über diesen Eindruck sprach ich am Rande des VINOCAMPS mit Theo Huesmann. Das vollständige Interview findet sich hier.

In Geisenheim lernten viele Weinblogger Theo Huesmann erstmals persönlich kennen. Er bloggt seit 2004 zum Thema Genuß – auf seinem Blog gumia.de / Notizen für Genießer gibt es Kult-Artikel, die 2005 erstmals erschienen und heute noch kommentiert werden. Damit dürfte er zun Urgestein der Genuss-Blogger gehören.

Zusammen mit Thomas Lippert hat er bereits 2006 genussblogs.net aufgesetzt, daß etwa 1.000 „genussaffine & kulinarische Blogs, Foren und Newsletter, sortiert nach Kategorien und Stichworten“ erfaßt. Theo Huesmann hat damit einen exzellenten Überblick über die Szene. Das Kategorisieren und Auswerten liegt ihm sozusagen im Blut: von Hause aus ist er Wirtschafts-Mathematiker.

Huesmann hat festgestellt, daß bei den Weinblogs immer noch neue Akteure dazukommen – die Entwicklung ist aber nicht mehr so dynamisch wie noch vor zwei bis drei Jahren. Im Vergleich zur Foodblog-Szene ist sie sogar recht ruhig. Viele Autoren und Kommentatoren schreiben auf Twitter oder Facebook statt ein Blog aufzusetzen. Interessant: beim VINOCAMP gab es einige, die sich ausdrücklich als „Kommentator“ bezeichneten.

Auch auf  den bestehenden Blogs ist es bis auf Ausnahmen ruhiger geworden – es wird weniger gepostet. Die Ursache könnte die verstärkte Nutzung der anderen Kanäle sein. Laut Huesmann ist die Qualität der Beiträge auf den Blogs weiterhin hoch – unter den Bloggern hat es auch eine gewisse „Professionalisierung“ gegeben. Mit der Zeit hat man doch an Erfahrungen zugenommen. Auch neue Blogs legen schon hohe Maßstäbe bei sich an – die Vorgänger/Vorbilder sind ja schon entsprechend anspruchsvoll.

Die zur Verfügung stehende Technik, Blogsoftware und Tools sind immer ausgereifter und bedien-freundlicher geworden. Deshalb sieht Theo Huesmann die Zukunft für Weinblogs positiv: wer sich zum Thema äußern will, hat es heute einfacher, zu veröffentlichen.

Das Gespräch wurde am 19. Juni in der Mensa des Campus Geisenheim aufgezeichnet, der die Location für das VINOCAMP zur Verfügung stellte.

Zum vollständigen Interview hier klicken.

4 Kommentare

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  3. Interessant ist doch, dass es keine abgeschlossene Szene mehr ist. Vielfach gibt es inzwischen Querkontakte in viele Bereiche. Und das ist eine sehr gute Entwicklung, sicherlich auch mit einigen Fallstricken.

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