Weinreporter Mario Scheuermann

Weinreporter – Ausbruch aus dem Weinblogger-Ghetto

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Fast jeder, der ein Blog führt, hat ein Facebook-Profil, einen Twitter-Account und vielleicht noch Konten bei posterous, pinterest oder sonst wo. Glücklich ist, wer diese Konten gleich von Anfang an unter einem Namen angelegt hat – meist laufen sie aber unter verschiedenen Bezeichnungen. Hier der Name, dort die Firma…

Schwierig wird es, wenn man all die Informationen, die sich auf den verschiedenen Plattformen angesammelt haben und die täglich dazukommen, zusammenführen möchte.

Weinreporter Mario Scheuermann

„Weinreporter“ Mario Scheuermann foto:mpleitgen

Mario Scheuermann, der schon lange vor Facebook und Twitter online war, unternimmt zur Zeit diesen Versuch. Ich habe mit ihm über sein Vorhaben und die Schwierigkeiten gesprochen.

Was ist Ihr Ziel mit der Zusammenfassung Ihrer Online-Aktivitäten?

Ziel ist es ganz klar aus dem Weinblogger-Ghetto auszubrechen d.h. auf deutlich sechsstellige Zugriffszahlen zu kommen, Das haben wir gelegentlich mit den alten Seiten mal erreicht, aber das war nicht nachhaltig. Wir sind da einfach an eine Grenze gestossen.

Ausserdem  wollen wir mit dem Netzwerk zukünftig deutlich höhere Werbeeinnahmen generieren als bisher. Es gibt auch weiterführende Ideen den Content zu monetarisieren. Allerdings denken wir nicht an eine Abolösung wie bei den Kollegen von wein-plus. Da gibt es inzwischen ganz andere Möglichkeiten in Richtung e-publishing.

„Aus dem Weinblogger-Ghetto ausbrechen“ – was meinen Sie damit?

Im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern, die nur auf einer Hochzeit tanzen, versuche ich ganz unterschiedliche Gruppen mit dem Netzwerk anzusprechen zum einen natürlich die Social Media User, Blogger, Blogleser und E-Book Leser also Web 2.0 aber auch diejenigen die noch mit mehr oder minder statischen Webseiten leben und arbeiten für die ein RSS Feed oder ein Email Newsletter schon das Modernste ist, das sie kennen also Web 1.0

Wir bedienen also die Steinzeit, die Antike und die Neuzeit des Web gleichermassen. Nur das Paläolitikum lassen wir aussen vor. Faxen und Drucken überlassen wir den Dinosaurieren.

Was wird jetzt wie zusammengefasst?

So gut wie alle meine Online-Aktivitäten sollen unter dem Namen Weinreporter zusammengefasst  Es gibt zum einen bereits seit längerem die Domäne weinreporter.de die auf die alte Domäne best-of-wine.com weitergeleitet ist. Dort hatte der Weinreporter auch mit dem Sms Board seinen Ursprung.

Zunächst habe ich alle Social media Aktivitäten unter diese Dachmarke eingebracht. Weinreporter gibt es bei Twitter, bei Identi.ca, bei You Tube, bei G+ bei Facebook etc. Der Hamburger Weinsalon firmiert seit kurzem unter Weinreporter´s Social Wine Sessions. Was das ist wird man in kürze sehen können.

Als nächstes wurden die beiden Blogs unter diese Dachmarke geholt und eine neue Serverbasis errichtet: weinreporter.net bei HostEurope. Hier werden in Zukunft alle neuen Seiten gehostet.

Wann starten die neuen Teile?

Die beiden Blogs weinreporter/drinktank und weinreporter/bordeaux sind bereits live. Auch der NEWSROOM läuft bereits. Danach dauert es einige Zeit denn für die nächsten Seiten müssen sehr viele Texte übertragen, dabei aber auch einzeln bearbeitet werden. Mit den drei ersten Seiten haben wir bereits über 10.000 Artikel bis 2001 zurück online, Im nächsten Schritt wird es mindesten die gleiche Zahl nochmals geben. Aber das wird uns vermutlich ein halbes Jahr beschäftigen. Wobei wir auch da zu einem möglichst frühen Zeitpunkt eine BETA Version frei schalten werden.

Wird der alte Content vollständig auffindbar sein?

Prinzipiell ja und nicht nur das. Er wird schneller auffindbare sein über ein ausgefeiltes Tagging. Im Augenblick bereiten wir das alte SMS Board für den Newsroom auf. Klaus Doll hat dafür ein extrem puristisches und elegantes Design entworfen. Anschliessend gestalten wir eine spezielle Seite für lange Texte wie Essays, Reportagen, Interview etc. , die sich jetzt alle mehr oder minder versteckt auf den alten Seiten befinden bzw. noch ältere Texte aus den 1980er Jahren, die es nur in meinem Archiv gibt. Anschliessend werden wir das gesamte Material aus dem Umfeld meiner Buches „Die grossen Weine des Jahrhunderts“ und des Capital Wein Compass erschliessen.

Mit weinreporter.net gibt es eine neue Domainbezeichnung. Warum?

Wie gesagt aus Weinreporter eine Dachmarke zu machen war schon lange mein Plan. Man kann es daran sehen, dass die Domaine weinreporter.de weitergeleitet ist auf die alte Domaine best-of-wine.com. Die werden wir igrendwann aufgeben und weinreporter.de mit weinreporter.net vereinen.

Ist das nicht riskant – Ihre alte Domaine ist doch überall indiziert und hoch gerankt? Wie wollen sie die neue bekannt machen?

1) durch eine starke Einbindung in mein bestehendes Social media Netzwerk. 2) Suchmaschinenoptimierung 3) Mailing mit meinen herkömmlichen Newsletterverteilern.

Warum haben Sie sich bei der Plattform für ein selbstgehostetes WordPress entschieden?

Diese Entscheidung war vorgegeben, da Blogg.de  alle sein Blogs von der eigenen Software nach WordPress transferiert hat. Das hat uns viel Arbeit abgenommen. Zum anderen arbeitet Klaus Doll in Frankfurt, mit dem ich einige der neuen Seiten realisieren werde gerne mit dieser Software und kennt sich da bestens aus. WordPress lässt sehr elegante Lösungen zu.. Zudem hat WordPress über einige Plugins eine Reihe von Möglichkeiten, die ich nutzen möchte.

Wird es irgendwann eine fremdsprachige Seite geben?

Ich denke nein. Aber wir werden wohl Übersetzungs-Tools einbauen. Die werden in Zukunft sicher eher besser als schlechter funktionieren. Ansonsten poste ich sowohl auf G+, FB, Twitter und Likedin regelmässig auf englisch, gelegentlich auch auf französisch und mit Unterstützung meiner Frau auf ungarisch.

Ein Kommentar

  1. Auch der Winzer “ muss “ sich heute im Bereich der Social Media darstellen !
    Einfacher geht ja wohl kaum !