In den USA hat der Umsatz mit e-books (282,3 Millionen Dollar) den der Hardcover-Bücher (229,6. Millionen Dollar) überholt. Noch im letzten Jahr lag Hardcover vorne – schreibt e-tailment heute morgen
Schaut man einmal näher hin, dann haben im vergangenen Jahr mehr als ein Fünftel der Amerikaner ein e-book gelesen – das ergab eine aktuelle Studie. Eine rasant steigende Zahl: noch im Dezember waren es nur 17%.
Das hat natürlich mit der Verbreitung von e-book readern – vor allem dem kindle von Amazon – und dem Boom bei Tablet-Computern zu tun. Interessant ist aber vor allem: der e-book Boom wird von Viel-Lesern getrieben, die auch Hardcover kaufen und heute eher noch mehr lesen.
Deutsche ticken (noch) anders
Glaubt man den Vorhersagen von PwC, dann wird sich der Anteil von e-books am weltweiten Buchmarkt von knapp 5% (2011) auf fast 18% in 2016 mehr als verdreifachen. Deutsche Leser greifen nach wie vor lieber zu „richtigen“ Büchern und das wird auch auf absebare Zeit so bleiben, schreibt SPON. Zum einen gebe es in Deutschland ein dichtes Netz von Buchläden und zum anderen bestünden vielfältige kulturelle Barrieren, die eine Explosion des e-book Marktes einstweilen verhindern, werden Buch-Forscher zitiert. Dazu kommt noch die Buchpreisbindung – e-books sind hierzulande unwesentlich günstiger als die Printausgaben.
Ein Viertel aller Elektrogeräte wird online gekauft
Die zweite Zahl kommt von BITKOM. Fast ein Viertel (23 Prozent) des gesamten Umsatzes mit elektronischen Geräten ist in Deutschland inzwischen ins Internet abgewandert. 2007 wurden erst 12% der Ausgaben für Computer, Fernseher, Handys oder Waschmaschinen und Staubsauger online getätigt. Der Trend zum E-Commerce habe einen neuen Schub bekommen, wird BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf in einer Pressemeldung zitiert. Kempf führt die Entwicklung darauf zurück, dass die Shops besser und sicherer geworden sind. Als weitere Gründe sieht er, daß die Konsumenten im Netz weniger Zeitverlust im Alltag haben und unabhängig von Öffnungszeiten und örtlichen Gegebenheiten einkaufen können.
Wein – Zielgruppe Vielverwender
Leider gibt es für Deutschland keine validen Zahlen zum Anteil des Weins, der online abgesetzt wird. Aber: übereinstimmend berichten Wein-Händler für das vergangene Jahr von einem deutlichen Anstieg des Online-Absatzes – vor allem in den letzten Monaten des Jahres.
Man braucht kein Prophet zu sein, um ein weiteres Wachstum des Online-Anteils vorherzusagen – andere Branchen zeigen, wo es hingeht. Auch beim Wein mag es kulturelle Barrieren geben – aber man kann die Prognose wagen, das Online-Wachstum wird auch hier von den Vielverwendern ausgehen.
Wer regelmäßig Wein kauft, sucht sicher früher oder später nach bequemeren Einkaufsmöglichkeiten. Und schon immer waren besonders Selbstständige und Freiberufler besonders affin für den Versand.
Für den stationären Handel heißt das, wer bisher noch kein Online-Outlet hat, sollte sich ganz schnell eins zulegen. Der Shop sollte auf die Bedürfnisse seiner Best-Kunden zugeschnitten sein und möglichst komfortabel funktionieren. Und: die besten Kunden sind auch die erste und wichtigste Zielgruppe für die Online-Aktivitäten – hier gilt es offensiv zu kommunizieren.
Vormerken: Workshop-Tag im September
Schon mal vormerken: wir werden an der Hochschule in Heilbronn am 10. September 2012 einen Workshop- und Begegnungs-Tag für stationäre und online-Weinhändler veranstalten.